Metaverse – Hype oder Revolution?

Metaverse

 

Seitdem Facebook sich vor einem Jahr in Meta umbenannt hat, geht der Begriff Metaverse durch die Medien. Doch woher kommt er eigentlich?

Metaverse ist eine digitale Welt, in der Avatare sich begegnen und Daten in verschiedensten Formaten – wie Audio und Text – integriert werden können. Dazu zählen weltweit erfolgreiche Computer- und Handyspiele wie Minecraft, Fortnite oder Pokemon Go, ähnliche Cyber-Welten wurden jedoch auch schon in Romanen beschrieben. Dazu zählen „Ready Player One“, welcher später von Steven Spielberg verfilmt wurde oder „Snow Crash“ von Neal Stephenson, in dem der Begriff erstmals erwähnt wurde. Diese Romane erzählen von einer dystopischen Zukunft, in der Menschen aus dem Alltag und der realen Welt in die virtuelle 3D-Welt flüchten und haben großen Einfluss, so ließ beispielsweise Mark Zuckerberg Exemplare von Ready Player One an seine Mitarbeiter verteilen.

Was ist DAS Metaverse?

Das Metaverse von dem alle reden, bezeichnet im fertigen Stadium eine virtuelle Welt, also eine Computer-Simulation in 3D. Sie wird von Menschen, die dort als Avatare agieren, sozial genutzt und durch eine VR-Brille sowie ein Augmented-Reality-Headset betreten. Sie basiert wie das Internet auf Zahlencodes, zudem gibt es dort virtuelle Besitztümer, welche man durch NFTs – Zertifikate, die virtuelle Eigentümerschaft nachweisen – erwerben und klar zuordnen kann. Dank des Metaverse wird der Bildschirm, wie die Schranktür nach Narnia, ein Portal in eine andere Welt, welche der physischen in ihren Möglichkeiten und Grundzügen bis zu einem gewissen Grad ähneln wird bzw. diese sogar überflügeln soll. Dahinter steckt unter anderem das Unternehmen Meta, ehemals Facebook, jedoch soll das Metaverse ein dezentraler Ort sein, der nicht von Meta kontrolliert wird und mit dem sich prinzipiell jeder vernetzen kann. Viele andere Konzerne arbeiten an der Mitgestaltung und selbst laut Meta soll es noch dezentraler werden als das Internet und ganz ohne Vermittlerplattformen wie Google oder Facebook funktionieren. Momentan ist das Metaverse noch nicht ausgebaut und kein digitales Ökosystem – wie geplant – sondern ein Multiverse, also eine Ansammlung von einzelnen Räumen, die noch nicht untereinander kompatibel sind. Inwiefern die Systeme ein freies Universum ergeben werden und inwiefern die Konzerne dahinter dies fördern werden, bleibt zunächst offen.

Was wird im Metaverse stattfinden?

Im Metaverse kann prinzipiell jede Art von Ereignis stattfinden, das durch Computertechnik simuliert werden kann. Ebenso können dort Ereignisse stattfinden, die zeitgleich in der Echt-Welt stattfinden, oder die Echtwelt-Ereignisse sogar ersetzen. Dazu zählen Konzerte, Trauungen, Demonstrationen oder einfach nur Arbeitsmeetings. Wie viele Events verlagert werden wird sich zeigen, doch ein Blick auf die durchschnittliche Nutzungszeit von Smartphones gibt erste Hinweise, in welche Richtung wir uns bewegen könnten.

Welche Chancen bieten sich?
Allgemein betrachtet macht es das Metaverse möglich, sich mit Freunden oder auch Unbekannten aus aller Welt in einem digitalen Raum zu treffen. Konzerten, Arztbesuchen oder Reisen kann noch realer beigewohnt werden als nur per Videozuschaltung. Dies könnte auch die Arbeitswelt und die Verbreitung des Home-Office revolutionieren. Aus Marketing-Perspektive kann Werbung noch stärker individualisiert werden, indem die biometrischen Daten, die durch die Nutzung der Brille entstehen, ausgewertet werden. Menschen entwickeln zudem teils starke parasoziale Beziehungen zu Charakteren in Filmen oder Videospielen.


Welche Probleme lauern?

Eine Regulierung, welche schon im Internet nur beschränkt funktioniert, wird schwer umzusetzen sein. Anstatt nur um Wort, Bild und Bewegtbild, geht es im Metaverse nämlich um Handlungen von Avataren – vergleichbar mit einem Echtzeit-Videospiel. Ansonsten gelten die gleichen Risiken wie beim Internet auch. Befürchtet wird eine starke Dominanz von Meta und großen Konzernen, es werden Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Massenüberwachung geäußert und eine Verlagerung von sozialen Ungleichheiten der Echt-Welt in die digitale Welt, ist fast unausweichlich, da Vielen zumindest nach heutiger Prognose die finanziellen Ressourcen fehlen werden, um Teil des Metaverse zu werden. Langfristig betrachtet stellt sich die Frage, ob Menschen irgendwann nur noch im digitalen Raum leben und den Kontakt zur Natur und anderen Menschen in der Echt-Welt verlieren. Es ist zudem möglich, dass manche Probleme erst ersichtlich werden, wenn das Metaverse in vollen Zügen läuft.

Wie lange noch, bis das Metaverse läuft?

Es wird wohl noch 10 bis 15 Jahre dauern, bis das Metaverse voll funktionsfähig ist. Auch Aussagen von Meta, nach denen das Projekt als langfristiges Investment gedacht sei, unterstützen diese Prognosen. Ein richtungsweisender Punkt wird Experten zufolge sein, wie gut die Unternehmen bei der Erschaffung des Metaverse miteinander kooperieren.

Hype oder Revolution?
Diese Frage kann im Moment noch nicht beantwortet werden. Einzelne Unternehmen und Befürworter stecken große Hoffnungen in die Plattform, während eine breite Masse dem Thema eher skeptisch gegenübersteht. Eines scheint sicher, blickt man auf zurückliegende bahnbrechende technologische Entwicklungen: Wenn das Metaverse kommt, wird es unseren Umgang mit Technologie revolutionieren und unseren Alltag verändern – wahrscheinlich in nahezu jedem Lebensbereich.

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