Seit Dienstag dieser Woche gibt es die neuen 50-Euro-Scheine – aber keine Angst, die alten Scheine verlieren natürlich ihren Wert nicht und bleiben ein offizielles Zahlungsmittel. Bis die alten Scheine aus dem Umlauf verschwinden wird es noch einige Zeit dauern.
Kein Wunder, denn die 50-Euro-Note ist die mit Abstand wichtigste und häufigste Banknote in der Euro-Zone. Ende 2016 waren rund 9,2 Milliarden 50 Euro-Scheine im Wert von 462 Milliarden Euro im Umlauf. Das entspricht fast der Hälfte aller 20,2 Milliarden Banknoten. Der Wechsel zum neuen 50-Euro-Schein wird die größte Aktion im Rahmen der Einführung der neuen der Banknoten-Serie. Seit Mai 2013 werden bereits der neue 5er, der 10er und der 20er ausgegeben.
Der 50-Euro-Schein ist aber nicht nur die am weitesten verbreitete Banknote in der Euro-Zone – er ist auch der am häufigsten gefälschte Schein. Im vergangenen Jahr waren sechs von zehn konfiszierten Falschgeldscheinen Fünfziger. Das soll sich mit dem neuen Schein nun ändern, denn dieser wehrt sich besonders hartnäckig gegen Fälschungsversuche. Wer die Echtheit schnell überprüfen möchte, sollte sich zwei besonders auffällige Merkmale einprägen:
- Die neue „Prüf-50“, die sich am linken unteren Rand befindet. Diese wechselt je nach Lichteinfall beim Kippen des Scheins die Farbe von blau auf grün
- Neu ist auch das „Porträtfenster“ im Prüfstreifen, das man in ähnlicher Weise schon vom neuen Zwanziger kennt. Wenn man den Schein gegen das Licht hält, wird er an dieser Stelle durchsichtig und ein Bildnis der griechischen Mythengestalt Europa sichtbar. Diese ist übrigens auch Namensgeberin der zweiten Banknotenserie seit Einführung der gemeinsamen Währung
Der braun-orange Farbton und die Bildmotive bleiben hingegen identisch. Wer sich auf seinen Tastsinn verlassen möchte, kann auch die große „50“ spüren – man kann also auch in dunkler Umgebung sichere Transaktionen mit dem neuen 50er vornehmen.
Und noch ein paar triviale(re) Infos:
- Die Unterschrift von EZB-Chef Mario Draghi findet sich nicht mehr zentral, sondern etwas geschrumpft am linken Rand des Scheins
- Das Papier besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle
- Der alte 20-Euro-Schein war nach rund sechs Wochen schon weitestgehend verschwunden, der alte 50er wird wohl auch nicht viel länger brauchen, bis er Seltenheitswert hat
- Auch wenn die Bundesbank keine Auskunft zu den Herstellungskosten des neuen 50ers gibt: geschätzt werden die Kosten auf rund 10 Cent pro Schein
- Üblicherweise ist ein Fünfziger zwischen drei und fünf Jahren im Umlauf, dann wird er aussortiert und geschreddert. Fünfer halten im Schnitt nur zwei Jahre, weil sie wesentlich öfter den Besitzer wechseln
Ach ja, Probleme beim Bezahlen an Automaten wie bei der Einführung des neuen 5-Euro-Scheins sollte es nicht geben, denn nicht nur Banken, sondern auch der Handel hatten schon einige Monate die Gelegenheit, sich auf die neuen Scheine einzustellen und die Software der Geräte anzupassen.